Die Toten Hosen-Alles Ohne Strom

Titel

Alles Ohne Strom

Label/Vertrieb

JKP/Warner

Veröffentlichung

22.11.2019

Laufzeit

141 Minuten

Homepage

www.dietotenhosen.de

So, nun gibt es also gut 4 Wochen nach der Live CD „Alles Ohne Strom“ der Toten Hosen endlich den gleichnamigen Konzert-Film. Warum sich die Band für diese, sagen wir mal seltsame Veröffentlichungs-Politik entschieden hat, ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel. Hat man sich etwa einen höheren Absatz beider Produkte versprochen? Vielleicht, aber ich hätte es persönlich besser gefunden, wenn es z.B. ein Kombi-Pack mit der CD UND der DVD bzw. Blu-ray gegeben hätte, die Fans hätten sicherlich dafür gerne ein paar Euros mehr bezahlt, aber eben nicht so viel wie beide Formate zusammen gekostet haben. So ein Pack gibt es jetzt auch, allerdings nur als limitierte Earbook-Edition mit fettem Foto-Buch für knapp 40 Euronen. Warum dort dann gleich die DVD UND die blaue Scheibe drinstecken, ist mir dann ebenfalls schleierhaft, aber das machen andere Künstler mittlerweile genauso.

Gut, ich komme jetzt zur filmischen Umsetzung der beiden Konzerte in der Düsseldorfer Tonhalle, die CD und die Musik habe ich ja bereits an anderer Stelle auf unserer Seite besprochen. Logisch, dass hier das komplette Konzert drauf ist (siehe unten) sowie die Ansagen des wie immer äußerst kommunikativen Frontmanns Campino. Die bestand nämlich aus 4 neuen Songs, ein paar Coverstücken sowie vielen DTH-Gassenhauern aus der langen Band-Historie. Die Düsseldorfer Tonhalle, direkt am Rhein gelegen, ist ein wunderschöner Rundbau mit Glaskuppel, der mich optisch ein wenig an die Londoner Royal Albert Hall erinnert und eine wunderschöne Atmosphäre ausstrahlt. Durch die Glasrundung wird das Licht besonders schön wiedergegeben, was für die Licht-Techniker so etwas sein muss, als wenn Ostern und Weihnachten auf einen Tag fällt, wenn man hier arbeiten darf. Die Halle war an beiden Tagen bis auf den letzten Platz ausverkauft und an den Tribünen-Seiten wurden wie immer bei einem Hosen-Konzert Banner aufgehängt, z.B. von Fortuna Düsseldorf oder dem FC Liverpool, den Lieblingsvereinen Campinos. Aber auch auf der Bühne wurde es eng, denn es galt nicht nur die Band unterzubringen, sondern auch eine Pianistin, ein Streichquartett, einen Akkordeon-Spieler, die wichtige Bläser-Sektion sowie eine zusätzliche Percussionistin Platz finden. Auf weitere mitsingende Gäste, wie das ja bei den MTV-Unplugged-Geschichten überstrapaziert wird, verzichteten die Hosen aber gottlob. So ist die Stimmung vom ersten Ton an auf dem Höhepunkt und ebbt auch über die gesamte Spielzeit nicht ab. Die Gesamt-Prformance aus Gute Laune-Hits und einigen bedächtigen Momenten zusammen mit dem großartigen Ensemble sowie den warmen Lichteffekten machte es möglich, dass es sich bei „Alles Ohne Strom“ um ein besonderes Konzert-Erlebnis gehandelt hat.

Der Klang, der neben Stereo Digital auch als DTS 5.1 Dolby Digital abrufbar ist, lässt keine Wünsche offen und kommt saufett aus den Speakern geschossen. Warum man sich beim Bild allerdings für das Format 21:9 entschieden hat und damit also Balken verursacht, darüber darf spekuliert werden. Auf alle Fälle ist das Bild gestochen scharf. Und als Bonus gibt es noch ein schönes, informatives Making-Of zu sehen, wobei der enorme Aufwand dieser Produktion deutlich wird.

Hier noch, wie immer an dieser Stelle die Setlist:

-Entschuldigung, Es Tut Uns Leid

-Strom

-Urknall

-Laune Der Natur

-Das Ist Der Moment

-Kamikaze (neu)

-Ein Guter Tag Zum Fliegen

-Ohne Dich (Rammstein Cover)

-Schwere (-Los) (neu)

-Altes Fieber

-Politische Lieder (Funny van Dannen Cover)

-1000 Gute Gründe

-Everlong (Foo Fighters Cover)

-Alles Mit Nach Hause

-Paradies

-Alles Was War

-Sorgenbrecher (Auf Euch) (neu)

-Achterbahn

-Liebeslied

-Feiern Im Regen (neu)

-Hier Kommt Alex

-Du Lebst Nur Einmal

-Tage Wie Diese

-Wannsee

-Niemals Einer Meinung

-Love Is In The Air (John Paul Young Cover)

-The Drink (TV Smith Cover)

-Frühstückskorn

-All Die Ganzen Jahre

-Unter Den Wolken

-Verschwende Deine Zeit

Fazit
Nicht mit dem ersten Unplugged-Konzert der Toten Hosen aus dem Wiener Burgtheater vergleichbar, weil hier ein ganz anderes, viel aufwendigeres Konzept zugrunde liegt. Einfach klasse!
13
von 15
Hervorragend
Die Melodie muss stimmen!