Michael Pearce schrieb und drehte 2017 den Streifen „Beast“ als Debütfilm, und heimste dabei sogleich etliche Preise ab, inklusive dem BAFTA-Award als bester britischer Film! Nun erscheint sein Werk endlich auch fürs Heimkino, und ich war gespannt darauf ob er den Vorschusslorbeeren entsprechen kann. Die Geschichte führt uns auf die Kanalinsel Jersey vor Großbritannien. Dort lebt die 27-jährige Moll noch bei Ihren reichen aber strengen Eltern. Als es sich auf ihrer Geburtstagsparty plötzlich nur noch um die Schwangerschaft ihrer Schwester dreht, haut Moll ab und feiert die Nacht in einer Disco durch. Am Morgen wird sie von einer Zufallsbekanntschaft bedrängt, als urplötzlich ein Typ namens Pascal mit einem Jagdgewehr auftaucht, und den Angreifer vertreibt. Moll beginnt eine Romanze mit dem ungestümen und wild erscheinenden Außenseiter, was bei ihrer Familie natürlich auf wenig Gegenliebe stößt. Als Pascal plötzlich im Fall von Serienmorden an jungen Frauen verdächtigt wird, spitzt sich die Situation zu, denn Moll gibt ihm ein Alibi…
Pearce Film ist sicherlich kein leichter Film. Allerdings ist er auch nicht so sperrig inszeniert wie ich zuerst erwartet hatte. „Beast“ ist ein Mix aus Familiendrama, Psychothriller, Serienkillerfilm, wobei alles ausreichend Platz eingeräumt bekommt, letztlich auch der Anteil Liebesdrama. Seinen Reiz zieht der Film insgesamt nicht einmal wirklich aus Spannung, denn es geht hier ja nicht primär um eine Tätersuche im eigentlichen Sinne, auch wenn das natürlich einen Teil der Handlung einnimmt. Die schönen Bilder der Kanalinsel verfehlen ihre Wirkung nicht, und stehen im krassen Gegensatz zum Blick hinter menschliche Fassaden und Abgründe. Getragen wird das Ganze hervorragend durch die Hauptdarstellerin der Moll: Jessy Buckley! Eine wirklich sehr gute Leistung, aber auch Johnny Flynn und Geraldine James liefern passend ab, ebenso wie der Rest vom Cast. „Beast“ ist sicher kein alltäglicher Film für den 08/15 Zuschauer, es würde mich aber freuen, wenn er sein Publikum findet. Die Qualität der Blu-ray ist gut, im Bonusbereich findet sich außer Trailern leider nichts.