Queensryche , Firewind / Colossaal

Billing

Queensryche, Firewind

Ort

Colos-Saal, Aschaffenburg

Datum

31.07.2019

Bilder

Martin Stark

Urlaub! Da konnte ich es mir auch erlauben mitten in der Woche nach Aschaffenburg am nördlichen Zipfel von Bayern zu düsen! Queensryche die ich bisher nur knapp 50 Minuten auf einem Open Air gesehen habe auf einer Clubshow plus die starken Firewind waren da schon ein Anreiz! Doch leider hemmte ein Stau auf der A3 zur Feierabendzeit am Frankfurter Flughafen unseren Elan und so standen wir über eine halbe Stunde im Stop And Go, weshalb wir die Vorband verpassten. Sorry! Direkt fiel mir auf wie voll der Club bei 37 Euro Eintritt mitten in der Woche war. Queensryche und Co. wird es gefreut haben. Eine Clubshow ist ja immer was anderes als ein Open Air Auftritt. Diese Show und andere war ja um Sommerfestivals herum gelegt worden, was sicherlich eine gute Idee war.

Nun kamen Firewind, die ich zum 2. Mal im Colossal sah und deren nicht mehr ganz so neuer Frontmann Hennig Basse (Ex-Metalium, Sons Of Seasons) doch einer meiner Lieblingsvokalisten ist. Schade nur, dass die fünfköpfige Truppe um Gitarrenzauberer Gus G. mit ihrem Schlagzeug vor dem des Headliners spielen muss und somit wenig Platz hat. Die Herren ließen sich das aber nicht anmerken und hauten einen vielleicht 40 Minuten Set mit einigen Hits, aber auch neueren Lieder des immer noch aktuellen Albums “Immortals” raus. Henning Basse singt die alten Lieder zwar teilweise ganz schön anders was mir altgediente Fans bestätigten, machte seine Sache als Frontmann aber gut, wobei Gitarrist Gus auch seine Spots bekam und sich einige tolle Duelle mit Keyboarder und Zweitgitarrist Bob Katsionis lieferte dessen Doppeljob mir immer wieder Respekt einflößt. Auch die schon ein paar Jährchen alten Covernummer “Maniac” am Ende des für meinen Verständnis zu kurzen Sets sorgte noch einmal für Stimmung. Firewind sind einfach eine gute Livetruppe mit Biss die ich immer wieder gerne sehe. Gus war auch direkt nach der Show an Merchandise Stand und gab sich recht umgänglich mit den Fans.

Es war nun Headlinerzeit! Endlich sah ich Queensryche länger als bei einem 50 Minuten Festivalslot, aber so lange war es am Ende dann doch nicht. Wie immer war Frontmann und Obersympath Todd La Torre Mittelpunkt des Geschehens und sang jedes Lied mit voller Inbrunst, während ich bei den alten Haudegen wie Bassist Eddie Jackson eher dachte, dass sie bald die alten Kamellen, die aber jeder hören will schon überdrüssig sind. Das kann aber auch nur ein Gefühl sein. La Torre der das Album auch eingetrommelt hat sang “seine” Lieder so toll wie die Klassiker und ist die Frischzellenkur oder der Glücksgriff den die Band dringend nötig hatte. An den Drums war wieder Ex-Kamelot und schon seit einiger Zeit Tourschlagzeuger Casey Grillo den ich schon immer sehr mochte. Die Setlist mit der jedes Konzert einer Band steht oder fällt, war dieses Mal für meine Geschmack gut ausgewogen und zeigte sehr gut, dass die “neuen” Queensryche bessere Lieder schreiben als die vielen Jahre davor. Gründungsmitglied und Gitarrist Michael Wilton schritt mit im Gesicht hängender Matte, leicht grimmig schauend über die Bühne, was aber wohl seine Art ist, aber das enthusiastische Publikum entlockte ihm auch manches Lächeln, wobei Bassist Eddie Jackson gut mit Backing Vocals beschäftigt war, während “Neugitarrist” Parker Lundgren (immerhin seit 2009 am Bord) sich mittlerweile gut in die Band eingelebt hatte wie es schien und zwar optisch eher wie von einer Modern Metal Band, aber immer konzentriert war. Der einzige Wermutstropfen der echt guten Show waren die kurzen 85 Minuten Spielzeit inklusive Zugaben. Aber wir sind ja von diversen jüngeren US-Bands schlimmeres gewohnt. So konnten wir die lange Heimreise schnell antreten, es war auch mitten in der Woche und da ist sicherlich in Bayern auch irgendwann Schicht im Schacht.

Launder The Conscience Intro (The Verdict)

Blood Of The Levant (The Verdict)

I Am I (Promised Land)

NM156 (The Warning)

Man The Machine (The Verdict)

Walk In The Shadows (Rage For Order)

Condition Hüman (Condition Hüman)

Queen Of The Reich  (EP Queensryche)

Silent Lucidity (Empire)

Operation: Mindcrime (Operation: Mindcrime)

Propaganda Fashion (The Verdict)

Screaming In Digital (Rage For Order)

Take Hold Of The Flame (The Warning)

Eyes Of A Stranger (Operation: Mindcrime)

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Light Years (The Verdict)

Jet City Woman (Empire)

Empire (Empire)

"Ein Gitarrenriff sollte nie länger sein, als es dauert, eine Bierflasche zu köpfen.“ Lemmy Kilmister (Motörhead)