ATLANTEAN KODEX – The Course Of Empire

Albumtitel

The Course Of Empire

Label/Vertrieb

Ván Records/Soulfood

Veröffentlichung

13.09.2019

Laufzeit

62:29 Minuten

Wenn eine Band daran zu zerbrechen droht, weil sie ein Meisterwerk namens „The White Goddess“ toppen soll, dann ist es verständlich, dass man sich im Lager von ATLANTEAN KODEX viel Zeit ließ um den Nachfolger genauso fertigzustellen, wie es sich die Band vorgestellt hat. Und so ist „The Course Of Empire“ genau das Album geworden, welches sich die Fans erhofften. Einen Vergleich zu ziehen verbietet sich im Voraus, denn die neue Scheibe ist ein Monument, das für sich spricht und dies auch noch in zehn, zwanzig oder fünfzig Jahren tun wird.

Textlich wird das Thema „Europa“ weitergeführt und Bandchef Manuel Trummer gibt genügend Denkanstöße dafür, dass nichts selbstverständlich ist und die Idee Europa sowohl die Erinnerung an ihr gemeinsames Fundament braucht, aber auch den Willen dieses aus- und fortzubauen. Die Lyrics sind episch und bedingen eine genaue Betrachtung der Fans, will man das Album in Gänze erfassen.

Nach drei Wochen intensiver Studie von „The Course Of Empire“ muss ich konstatieren, dem Album völlig verfallen zu sein. War „The White Goddess“ schon ein Überwerk, so toppt diese Veröffentlichung den Vorgänger ohne den geringsten Zweifel. Nach dem Intro „The Alpha And The Occident“ gibt es den besten Dreierpack des neuen Jahrtausends. Das griffige „People Of The Moon“, gefolgt vom babylonischen Epos „Lion Of Chaldea“ und der hymnischen Übernummer „Chariots“ sind anbetungswürdig und so in ihrer Form wohl kaum zu überbieten. Markus Becker ist als Sänger sicherlich ein Aushängeschild der Band und gibt ihr einen markanten Wiedererkennungswert, doch ist auch in den instrumentalen Phasen jederzeit ATLANTEAN KODEX klar und deutlich zu vernehmen, sodass der geneigte Fan auch ohne Gesang immer weiß, wer hier musiziert.

Das balladeske „The Innermost Light (Sensus Fidei)“ lässt kurz innehalten, bevor der Knaller „He Who Walks Behind The Years“ die Ausnahmestellung der Truppe noch einmal deutlich macht. Aber was dann am Schluss kommt, ist eigentlich mit Worten kaum zu beschreiben. Der Titeltrack ist so erhaben, so mächtig, so nicht von dieser Welt, dass ich verstehen kann, wenn ATLANTEAN KODEX überlegen, nach dieser Scheibe Schluss zu machen. Wie sind wir denn mit unseren Helden umgegangen, wenn das neue Album nicht das letzte toppen konnte? Nicht immer stilvoll.

Den vier Jungs und dem Mädel sei gesagt. Ihr habt für den Heavy Metal Großes geleistet und scheut euch nicht, nochmal fünf oder sechs Jahre zu warten und Ideen zu sammeln. Solche Alben schreibt man nicht alle zwei Jahre und wir alle warten gerne. „The Course Of Empire“ steht in Deutschland in einer Reihe mit „Walls Of Jericho“ oder „Restless And Wild“ und kann international mit jeder epischen Metal-Scheibe konkurrieren. In dieser Spielart des Metals gibt es nichts Besseres und so wird es auch bleiben, es sei denn, ATLANTEAN KODEX schreiben irgendwann ein neues Album. Deshalb und nur deshalb, hebe ich mir die höchste zu vergebende Punktzahl auf.

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Fazit
Wer bisher die Musik noch nicht als wichtigste Erfindung der Menschheit deklariert, der wird es von nun an tun!
14
von 15
Geniestreich
Heavy Metal is Immortal!