Der Versuch Metalcore mit EDM und Kirmestechno zu mixen ist an sich zum Scheitern verurteilt. Da kann man auch Kerosin und Himbeersirup mischen – knallt nicht mehr so gut und auf einem Kindergeburtstag würde man das auch nicht mehr anbieten.
Trotzdem wird das hier kein Verriss. Manchmal kommen die Dinge halt anders. Im vorliegenden Fall ist die Mischung bei Substation zwar grundsätzlich zum Gruseln geeignet, trotzdem ist eher „Pool Party“ – Track Nummer zwei auf der Platte, dessen ultra eingängiger Refrain mal direkt zum Mitschunkeln einlädt – statt Halloween Party angesagt. Substation bekommen es nämlich tatsächlich hin, die krude Mischung genießbar zu machen. Auch „Hitman“ (siehe Video) überzeugt gerade durch den netten Gegensatz zwischen rauer Strophe und zuckersüßen Refrain. Obendrein kommen dann noch die mit stetem Augenzwinkern versehenen hedonistischen Texte. Das hier ist eigentlich total drüber und total durch. Mehr als eine halbe Stunde Ritt auf der Rasierklinge zwischen „das funktioniert“ und „das geht komplett in die Hose“. Wenn sie das live auch nur ansatzweise umgesetzt bekommen, dann kann das ein richtig großer Spaß werden.