Crobot – Motherbrain

Albumtitel

Motherbrain

Label/Vertrieb

Mascot/Rough Trade

Veröffentlichung

23.08.2019

Laufzeit

42:33 Minuten

Homepage

www.Crobotband.com

Die fünf US-Amerikaner von Crobot legen im 9. Jahr ihres Bestehens bereits ihr viertes Studioalbum vor. Mangelnden Fleiß kann man den Herren wahrlich nicht vorwerfen. Als Bezugsgröße für den Sound des Hard Rock-Quintetts nennt mir die Promoinfo Deep Purple, Black Sabbath und Led Zeppelin – nicht gerade kleines Besteck. Ergänzt werden soll das Gemisch mit je einer Prise Funk und Doom.

Diese Selbsteinschätzung kann man sogar so stehen lassen, allerdings muss ich anmerken, dass die Klasse der erwähnten Vorbilder nicht erreicht wird. Wohlmeinend kann ich aber auch feststellen, dass den Hörer hier gefällig geschriebene Hard Rock-Songs nach den oben genannten Patentmustern erwarten. Schon der Opener „Burn“ zeigt an, was die Herren unter Funk verstehen – spontan fühle ich mich an die verblichenen Audioslave erinnert. „Gasoline“ zur Mitte der Platte dreht dann gitarrenmäßig zeitweise ganz in Richtung Rage Against The Machine ab. Wirklich überraschend und gar nicht mal schlecht umgesetzt. Auch beim Gesang werde ich immer wieder an große Vorbilder aus den 90ern und nicht aus den 70ern erinnert, was man beim Sound der Band ja vermuten könnte. Bei „Drown“ spukt mir immer wieder der Name Alice in Chains im Kopf herum. Zumal der Song recht düster daher kommt. Leider aber nicht düster genug, um den geweckten Assoziationen gerecht zu werden. „Stoning The Devil“ wiederum erinnert mich an Chris Cornell – auch keine schlechte Hausnummer. Mit dem abschließenden „The Hive“ mit seinen sphärischen Anklängen zeigen Crobot dann auch noch einmal, dass sie auch etwas anders können, ohne komplett vom Konzept abzuweichen. Hier kommen wir aber auch zu den Problemen: Insgesamt ist das Songmaterial zu wenig variabel, die Produktion zu aufgebauscht und modern und die Songs reißen zu selten wirklich mit. Schade, denn reichlich gute Ansätze für deutlich mehr Punkte wären vorhanden.

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Fazit
Gefälliger Hard Rock für alle, die die 70er lieben, aber den Kopf auch in der Gegenwart haben. Wermutstropfen: Es bleibt das Gefühl zurück, dass noch mehr gegangen wäre.
9
von 15
Solide
People try to contain things by putting them into categories. I don't.