Seelenwalzer nennt sich eine Band deren Debüt eigentlich so hieß und die den Originalbandnamen Richthofen aus rechtlichen Gründen nicht mehr nutzen dürfen. Unter diesem Banner und noch mit Warpath Sänger Dirk Weiss haben die Musiker um Produzent und Ex-Holy Moses Gitarrist Andy Classen in meiner Jugend irgendwann Mitte der Neunziger recht erfolgreich gerockt. Aber nach einem Album war dann die Band weg, warum weiß ich nicht. 20 Jahre später tat man sich 2016 mit neuem Frontmann Alexander Schmied wieder zusammen und nun ist das passend betitelte Album “Totgeglaubt” draußen.
Darauf gibt es abgehackten Metal mit deutschen Texten die recht pessimistisch und dunkel sind. Der neue Sänger passt gut zum Stoff und hat keine großen Unterschiede zum Vorgänger in meinen Ohren, was ja auch wichtig ist. Keyboards sind hier Mangelware, Sprachsamples oder ein Ausflug in fremde Genres wie bei “Grabesstille” sind dann eher das Stilmittel. Auch wenn Songtitel wie “Gott ist Tot” einen längeren Bart als die Musiker von ZZ Top haben ist das wohl kein Coversong des Grufti –Hits. Insgesamt ist mir das Ganze zu sperrig, obwohl manche Texte wie “Kinderkrieger” schon packend sind. Musikalisch ist mir das auf Dauer leider einfach zu monoton. Das ebenfalls unter neuem Bandnamen wieder aufgelegte Debüt finde ich dann schon besser, wenn es auch ebenso schwere Kost darstellt. Aber eines ist sicher, produzieren kann der Herr Classen die Scheibe klingt sehr amtlich.
Mein Tipp für Genrefreunde: antesten!