High Fighter – Champain

Albumtitel

Champain

Label/Vertrieb

Argonauta Records

Veröffentlichung

06.07.2018

Laufzeit

44:18 Minuten

HIGH FIGHTER schieben am 26.07. ihre neueste Veröffentlichung in gut sortierte Plattenläden und Downloadportale. Nach der EP „The Goat Ritual“ (2014) und dem Debütalbum „Scars & Crosses“ (2016) legt die Band somit ihr zweites Album vor, und das hat’s in sich. Vor allem stimmlich, aber auch sonst. Während Sängerin Mona bislang durch den Spagat zwischen irgendwas wie tiefergelegtem Dani-Filth-Kreischerei und tollem, kraftvollem Klargesang geglänzt hat, imponiert sie auf „Champain“ zudem mit abgrundtiefen Deathgrowls, die gestandene Recken wie Karl Willetts (BOLT THROWER) oder Karsten „Jagger“ Jäger (DISBELIEF) -und manch anderen- ganz schwer beeindrucken dürften. Alter! Welch ein Weib!

Im Kontrast zu diesen Brachialleistungen am Mikrophon stehen die Beiträge der Instrumentalfraktion von HIGH FIGHTER- einserseits, weil diese sich durch kompositorische Komplexität und progressive Songstrukturen auszeichnen; andererseits nicht, weil sie tatsächlich ähnlich variabel wie die Stimme von Bandaushängeschild Mona daherkommen. Dabei vermengen die fünf Hanseaten spielerisch Sludge und Stoner mit Thrash-, Prog- und meldodischem, bluesigem Metal. So entsteht eine primär düstere, stellenweise kopflastige Platte, bei der die Stimmung auch gern mal in bodenlos-schwarze Gefilde kippt.

Kongenial aufgenommen, gemischt und gemastert wurde alles vom EARTHSHIP-Sänger- und Gitarristen Jan Oberg im Berliner Hidden-Planet-Studio; als Gast konnten HIGH FIGHTER den DOWNFALL OF GAIA-Sänger Anton Lisovoj gewinnen, der bei „When We Suffer“ mit Mona singt bzw. um die Wette Gift und Galle speit. Die insgesamt elf Titel werden hierdurch wie auch zwei Instrumentalstücke aufgelockert, was die Spannung beim Hören aufrecht erhält. Warum diese interessante und vielfältige Platte mit einem derartig faden Cover daherkommt, bleibt das Geheimnis der Band. HIGH FIGHTER machen aus ihrer möglicherweise gegebenen Schwierigkeit oder auch Weigerung, sich stilistisch festzulegen, eine Tugend und kombinieren kurzerhand ihre favorisierten Musikstile. Hierbei ist seit 2014 eine stetig wachsende Homogenität zu verzeichnen, die schon jetzt Neugier auf das nächste Album macht- aber erst schauen wir uns das Quintett aus dem Hohen Norden live an, wenn sie im August mit DOPETHRONE aus Kanada unterwegs sind. Das wird geil!

Fazit
Gesanglich sensationell, handwerklich astrein, stilistisch bunt: HIGH FIGHTER sind unterwegs.
11
von 15
Gut
Doom Shall Rise!