Ich steh ja ganz gerne mal am Herd. Wenn ich dann ein neues Rezept ausprobiere, gehe ich bei der Auswahl erst mal danach, ob mir die einzelnen Zutaten schmecken. Dann wird gekocht. So langsam und allmählich wird hier und da nachgebessert und irgendwann hat man dann ein Resultat, das dem eigenen Gaumen mundet. Scheinbar sind Fortnight Circus aus München mit ihrem Premieren-Langspieler in genau diesem Prozess. Hauptzutaten: Limp Bizkit und Dream Theater. Resultat: Progressive Crossover.
Der berühmte Toast Hawaii ist übrigens aus der Idee entstanden miteinander maximal unpassende Zutaten zu einer aufsehenerregenden Speise für das beginnende Fernsehzeitalter zu kompilieren. Genauso verhält es sich auch auf „Artificial Memories“. Beim Opener „Pandemonium“ darf sich die Instrumental-Fraktion noch nach Herzenslust austoben, während beim anschließenden „Taking Over The Game“ schon klar wird, wo die Reise hingehen soll und das klingt dann erstaunlicherweise gar nicht so abwegig. Leider verlieren Fortnight Circus zwischendrin den roten Faden ihres mutigen musikalischen Konzepts und driften ab in Richtung Pop. Mit „Devil Inside“ kommen sie wieder in Gefilde, die erahnen lassen, wie die Band künftig klingt, wenn sie das richtige Mischungsverhältnis für ihre wilde Melange findet. Leider passiert das viel zu selten.