Nach „Eidolon“ (2016) hatte ich so meine Bedenken, ob das Duo aus New Brunswick/Kanada es nochmals schaffen würde, den berühmten Hund mit überlangen, nach Räucherstäbchen duftenden Ambient-Drone-Doomsongs hinter dem Ofen hervor zu locken. Damit in diese Hinsicht wirklich nix anbrennt, haben der Multiinstrumentalist Kyle Alexander und Schlagzeuger/Lichtdesigner den Keyboarder und Visualisationskünstler Nawal Doucette an Bord geholt. Zusammen haben die drei ein echtes Ausnahmealbum geschaffen: Klangwände, Effekte, tief dröhnende Subbässe, hinduistische Mantragesänge und dazwischen immer wieder lavalangsame Doompassagen, die ihrerseits wieder in Klang- und Nebelschwaden verhallen… „Divination“ weckt viele Bilder vor dem geistigen Auge bzw. Ohr und hat regelrecht Hörspielcharakter. Dschungel, Hitze, Trommeln, klebende Luft, Visionen von Göttern, Menschen, ewiggrün wuchernder Vegetation. Nicht leicht zu verdauen, aber bei Interesse an einer phantastischen Reise ganz sicher die bessere Alternative zur Einnahme semilegaler, sogenannter bewusstseinserweiternder Substanzen. Geheimtipp für Genießer und geduldige Musikhörer.
Zaum – Divination

Fazit
Dreiviertelstunde Spielzeit, drei Songs. ZAUM haben keine Eile.