Harpyie – Aurora (MINUS)

Harpyie

Albumtitel

Aurora

Label/Vertrieb

Metalville/Rough Trade

Veröffentlichung

28.06.2019

Laufzeit

54:43 Minuten

Gestern erst habe ich gelernt, dass Benjamin Blümchen in höchster Bedrängnis zu einem verblüfften „Uiuiuiui“ ansetzt. Sagen wir es mal so: „Uiuiuiuiuiuiuiuiui“.Harpyie sind schon rein genretechnisch mit ihrem Folk meets Mittelalter Symphonic Metal eine echte Herausforderung für mich. Die journalistische Sorgfaltspflicht verlangt von mir, dass ich mich aber erst mal mit den Fakten auseinandersetze. Sauber gespielt und produziert ist ihr sechster Langspieler „Aurora“ auf jeden Fall, auch wenn der Breitwand-Weichspüler-Klang gar nicht meins ist. Sie wollen wohl so klingen. Die Geige kommt von Mechthild und nicht von Casio. Ein weiterer Pluspunkt. Sänger Aello hat auf jeden Fall eine angenehme und auch kräftige Stimme (was er aber leider zu selten unter Beweis stellt).

Die einzelnen Lieder sind leider nicht sonderlich abwechslungsreich. Lediglich „Vendetta“ und „Blut und Spiele“ geraten eine Spur heftiger und damit dynamischer. Der Rest ist kompositorisch austauschbar, auch wenn Harpyie die ein oder andere nette Melodie kreieren, die im Ohr hängen bleibt. Das schafft aber auch Rolfs Vogelhochzeit. In ihren richtig guten Momenten erinnern mich Harpyie an Subway To Sally, in den meisten aber leider eher an Santiano. Die Texte kann man mit etwas Wohlwollen als romantisch-verklärt umschreiben. Ich persönlich habe es da eher mit Realismus: Sie sind schlicht schwülstig.

Fazit
Ist das noch Metal, oder schon Schlager mit Gitarrenuntermalung? Sehr wahrscheinlich eine Frage des persönlichen Standpunkts. Für mich in jedem Fall eher Letzteres.
4
von 15
Mangelhaft
People try to contain things by putting them into categories. I don't.