Nebula – Holy Shit

Albumtitel

Holy Shit

Label/Vertrieb

Heavy Psych Sound Records/Cargo

Veröffentlichung

07.06.2019

Laufzeit

43:10 Minuten

Manchmal freut man sich so richtig, was von alten Bekannten zu hören, von denen man schon ganz lang nix mehr gehört hat. So ging’s mir, als ich mitbekommen habe, dass NEBULA mal wieder ’ne Platte machen. Und manchmal isses nach ganz langer Zeit auch so, dass einem die alten Bekannten einfach nicht mehr so nah kommen wie das früher war. Ohne da jetzt eine Seite beschuldigen zu wollen. Ist einfach nicht mehr wie so toll, so spannend, so ach-was-weiß-ich-wie früher. So geht’s mir mit NEBULAs „Holy Shit“.

Zehn Jahre nach „Heavy Psych“ hat sich das aus den Westküstenstonern FU MANCHU herauskristallisierte Trio um Sänger und Gitarrist Eddie Glass als tatsächlich ins Studio bewegt, um uns mit einer nicht mehr erwarteten neuen Platte zu überraschen. So weit, so gut. Dank Mr Glass‘ Gesang und der unveränderten Melange aus Stoner-, Acid- und Spacerock mit kleinen Ausflügen in progressive und psychedelische Gefilde ist der Wiedererkennungswert groß; die Freude darüber ist es nur bedingt. Das liegt daran, dass NEBULA sich meines Erachtens zu sehr auf ihrem Status als Genrebegründer ausruhen. „Holy Shit“ klingt genau so wie NEBULA immer klangen, könnte quasi aus alten, vorher bisher einfach nie eingespielten Songs bestehen und das ist mir nach einer so langen Abwesenheit zu wenig.

Ganz gewiss nicht schlecht, aber eben auch nicht richtig gut, die Platte. Als Anspieltipps: der Einsteiger „Man’s Best Friend“, das durch dick-psychedelische Dunstwolken wabernde „Messiah“ und der selbstironisch-programmatische Song „Let’s Get Lost“. Ich bin mir sicher: live sind das echte Kracher, und auch schwächere Nummern wie z.B. „Tomorrow Never Comes“ dürften in echt und Farbe mächtig Schub erzeugen. Ja, so ist das mit den alten Bekannten. Schon schön, dass es sie noch gibt. Und dass es ihnen gut geht. Hoffentlich ist die Wiederhörensfreude nach den nächsten zehn Jahren größer.

Fazit
Keine Katastrophe, aber bei weitem nicht das, was NEBULA könn(t)en. Könnte als Einstieg in den Bandkatalog funktionieren.
9
von 15
Solide
Doom Shall Rise!