Headbanger’s Night 17

Billing

Paragon, Hells Alley 5, Evertale, Pertness

Ort

Konken, Sporthalle

Datum

16.03.2019

Bilder

Mario Loeb

Die „Headbanger’s Night“ vom Metalclub Metalheads Remigiusland veranstaltet fand zum 17. Mal  statt. Wir von My Revelations waren auf der ersten Veranstaltung, haben noch viele mitgemacht, mussten aber leider aus Zeitgründen auch mehrmals passen. Auf der etwas langweiligen Fahrt gute 150 km meist über die A 48 Richtung Trier und darüber hinaus zur Mehrzweckhalle Konken haben wir noch mal im Kopf Resümee gezogen welche tollen Bands dort spielten in der Vergangenheit: Powerwolf, Orden Ogan, Tankard, Mob Rules, Roxxcalibur, Rebellion, Sacred Reich, Red Circuit oder Chinchilla fallen mir da auf Anhieb ein. Auch war die Atmosphäre immer freundlich und familiär, die Preise sehr fair und der Eintritt fast günstig. Daran hat sich auch nichts geändert. Aber die Veranstalter haben in Sachen Licht in den letzten Jahren das Ganze etwas aufgestockt, klasse! Überall genug Helfer, faire Bierpreise, kleine Snacks, was will man mehr?

Als wir in die mit über 400 Leuten gut gefüllte Halle kamen, spielten schon Pertness als Opener. Die Schweizer zocken eine ganz eigene Art des Power Metals, tragen graue Schottenröcke und heizten der Mehrzweckhalle gut ein. Ein Lacher am Rande:der Bassist Märs Bühler sieht von weitem aus wie Ex-DSDS Rocker Tobias Regner. Die beiden Toms an den Gitarren machten mächtig Druck und ließen die Haare fliegen, wobei die Stunde Spielzeit gut genutzt wurde. Wer es nicht weiß, seit 2008 haben die Jungs aus dem Berner Oberland vier gutklassige Scheiben eingespielt die ich empfehlen kann! Da die Truppe in Deutschland nicht an jeder Steckdose spielt, war das schon eine tolle Sache sie hier mal live zu erleben. Ich empfand es toll wie gut die Band, die ja „nur“ Opener war aufgenommen wurde und dass sie keine der üblichen 30 Minuten Slots bekommen hat.

Weiter ging es mit dem Quartett Evertale deren  zwei Scheiben von guter Qualität sind und eindeutig im Fahrwasser von Blind Guardian zu Zeiten von „Tales From The Twilight World“ und „Somewhere Far Beyond“ schippern. Leider litt der gut 75 Minuten lange und wirklich nicht schlechte Auftritt am schlimmen Sound den auch der externe Soundmann zunächst nicht beheben konnte. Die Band mit dem singenden Gitarristen war sichtlich bemüht, aber erst nach mehr als 30 Minuten glaube ich dass es etwas besser war vom Klang. Als Band mit viel Keys und Chören, etc. kann das schon mal passieren!  So hatten die vier Musiker aus Kehl am Rhein in  Baden-Württemberg am Ende micht noch recht überzeugt und einen engagierten Auftritt hingelegt.  Mein Favorit ist immer noch das Album „Of Dragons And Elves“ von 2013. In Sachen Bühnenaction war das Ganze auch voll in Ordnung, vor allen wegen der Backings und dem singenden Gitarristen.

In der ländlichen Region kommt man ohne Coverbands nicht mehr aus! Mein Kollege Mario und ich hatten da überhaupt gar keinen Bock drauf! Als die Band Hells Alley 5 dann loslegte waren wir nach sehr kurzer Zeit total überzeugt, da sie mit Manuel Lothschütz einen Sänger in den Reihen haben der einfach alles singen kann und so kamen viele Maiden Hits, Manowar, Journey und Skid Rows „Youth Gone Wild“ toll rüber.  Denn Mann würde jede „normale“ Metalband mit Kusshand nehmen! Hells Alley 5  konnten gesanglich also verdammt überzeugen und es war musikalisch sehr solide was da aus den Boxen drang und zu der fortgeschrittenen Zeit für unheimlich viel Stimmung sorgte. Ein paar musikalische Patzer und ein Sänger der ein Tablet als Textstütze hatte,  ist bei dem wie mir versichert worden ist, dritten Auftritt dieser Formation durchaus zu verschmerzen! Die Band machte einfach unheimlich viel Spaß und die Songauswahl war durchaus schlau. Dass die Gruppe eher sehr brav aussieht und vielleicht noch mit Lampenfieber ausgestattet ist – egal. Wir waren uns 100 % einig, Hells Alley 5 würden wir wieder anschauen!

Kurz nach 12 Uhr waren dann zum zweiten Mal in der HBN Geschichte die Norddeutschen Power Metaller Paragon dran, deren neues Album „Controlled Demolition“ auch ein starkes Brett geworden ist. Die fünf Musiker in Leder um Frontmann Andreas Babuschkin ließen nichts anbrennen, geben Vollgas und waren sehr agil und gut eingespielt. Hier merkte ich die Jahre an Erfahrung.  Ihr  brachialer, manchmal leicht thrashiger und auch mal an Accept mit UDO erinnernde Power Metal war ein richtiger Dampfhammer und hielt die Zuschauer bei Stange. Cool finde ich, dass sie bei dieser Veranstaltung auch noch einen Videoclip haben drehen lassen, welcher mittlerweile veröffentlicht ist („Mean Machine“). Paragon müssten verdammt noch mal viel bekannter sein! Ansonsten muss ich noch erwähnen, dass die Band coole Shirts zu fairen Preisen wie fast alle Acts an Bord hatte das Das Alles war eine tolle Veranstaltung ohne Ärger und sehr friedlich mit nicht zu vielen Bands für einen Abend, wobei jeder Act eine ordentliche Spielzeit bekam.

2020 geht es dann mit u.a. She’s Got Balls, Spite Fuel und Skanners munter weiter!

"Ein Gitarrenriff sollte nie länger sein, als es dauert, eine Bierflasche zu köpfen.“ Lemmy Kilmister (Motörhead)