Norwegische Eltern haben für ihre Söhne sicher häufig nur einen Wunsch: Der Jung soll was Anständiges werden. Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten ist die Auswahl stark eingeschränkt. Entweder macht man was mit Skiern unter den Füßen, schuftet auf einer Bohrinsel, oder wird (Black) Metal-Musiker. Die vier Jungs von Vingulmork machen Mama und Papa glücklich.Und jeden der auf Old Man´s Child oder Dissection steht – behaupten zumindest Crime Records. Passt, würde ich sagen (hoffentlich nur musikalisch will ich dabei aber auch meinen, zumindest was Dissection angeht). Mit „Avgrunn“ lassen sie dem Debüt Longplayer „Chiaroscuro“ erst einmal eine EP folgen. Musikalisch ist das alles sehr solide dargeboten. Die Gitarre sägt wunderbar, die Drums knallen und scheppern ordentlich, das Tempo bleibt dabei variabel. Auffällig ist insbesondere das souveräne Gekeife von Sänger Jostein Stensrud Køhn. Sauber produziert ist das Ganze obendrein.
Insgesamt vier Tracks packen Vingulmork auf die EP. Durch die Bank guter Stoff, den die genannten Referenzkapellen auch ohne rot zu werden auf ein Album gepackt hätten. Bis auf „Døderlein“. Ich steh einfach total drauf. Gut und abwechslungsreich komponiert, tight gespielt, gelungene Wechsel zwischen ruhigeren Passagen und Vollgas-Parts – hier liefern Vingulmork für mich noch einmal deutlich stärker ab als auf dem Rest der ohnehin schon ordentlichen Scheibe.