Masters Of The Underground – Secutor, Dragonsfire, Steelpreacher

MOTU

Titel

Masters Of The Underground: Secutor, Dragonsfire, Steelpreacher

Label/Vertrieb

A Chance For Metal Records

Veröffentlichung

03.05.2019

Laufzeit

270 Minuten

Der  Konzert DVD „Mastes Of The Underground“ würde ich einen Ausverkauf der 1000er Auflage sofort gönnen! Das Hochformat im Digi wurde am 29.12.2018 im Juz Live Club Andernach vor circa 500 Fans mitgeschnitten. Ich war live dabei, es war ei toller Abend und das Ganze wurde superb auf dieser DVD festgehalten. Sehr coll finde ich das Artwork bei dem die drei Bandmaskottchen vereinigt wurden.

Die drei befreundeten Metalbands Secutor, Dragonsfire und Steelpreacher aus dem Koblenzer Raum plus Südhessen spielten jeder ein gleichlanges Set und da Drummer Mu Hübinger bei Secutor drischt und bei Steelpreacher basst, war die Reihenfolge logisch. Die Thrasher von Secutor durften als erstes an und legten an diesem Abend für mich den besten, weil überraschenden Auftritt hin. Im relativ gleicher Uniformierung, schwarzes Shirt und Jeans mit leichter“ Kriegs-und Dreckbemalung“ ballerten sich die Koblenzer auf dem letzten Konzert mit Frontmann Bobby Bald durch die Lieder ihres Longplayers „Stand Defiant“ und ihrer Debüt-EP, sowie zweier ansprechender neuer Tracks. Die Band agierte wie eine Einheit, Gimmicks wie eine schwenkende Fahne beim Eröffnungslied und Alkohol an die Fans verteilende Damen passten gut ins Set. Danach waren Dragonsfire an der Reihe und lieferten ebenfalls einen guten Gig ab, der mir kurioser Weise auf DVD einen Tick besser als live gefällt. Mit dem nicht mehr ganz so neuen Sänger Dennis Ohler hat die Combo sich nach zwei Versuchen in eine andere Liga katapultiert und gibt den Liedern einen ganz anderen Anstrich, so dass Vergleiche mit der Vergangenheit gar nicht aufkommen wollen. Da aber mit Bassist Peter Schäfer auch noch ein neueres Mitglied an Bord ist, war es auf der Bühne richtig voll, was aber zu keinerlei Unfällen führte. Konzertinitiator und Drummer Jan Müller teilte sich die Ansagen mit Sänger Dennis, es gab auch ein paar launige Einlagen wie einen stählernen Aal der geangelt wurde und mir viel auf wie viele Hits die Buben doch im Programm haben.  Die Bandhymne „Dragonsfire Rockxxx“ sagt dann schon alles und war ein Motto, was ich zu 100 % unterschreiben würde. Bei dem ehemaligen Trio Steelpreacher aus Koblenz wurde dann der Partypegel noch mal unglaublicher Weise nach oben gedreht und die Mischung aus Heavy Metal, Rock ´n´  Roll plus diverser Texte über Party und Alkohol verfehlten nicht ihre Wirkung, wobei eine Bierdusche fürs Publikum natürlich Pflicht war. Steelpreacher ballerten auch dank Neugitarrist Andi Dötsch mit zwei Gitarren aus allen Rohren und schlossen den Abend perfekt ab!

Wichtig für das über ein Jahr geplante und akribisch vorbereitere Konzertereignis (neben gut eingespielten Musikern) waren der Sound, das Licht und die Bühne. Diese drei Elemente wurden unglaublich gut vorbereitet. So hatte jedes Lied eine abgestimmte Lichtshow, die Bühne sah geräumig und wirklich edel aus, der Hallenklang für den auf der DVD Soundguru Rolf Munkes (Crematory) zuständig war, hatte auch live einen unglaublich gute Qualität und die Videocrew Visions In Fear machte einen unaufgeregten, fast schon unauffällig guten Job, so dass die Bands hier wirklich gut eingefangen wurden, so dass Sound, Bühne, die DVD-Bildqualität und der nicht zu hektische Schnitt eine gute Einheit bilden.  Dabei ist die Qualität so gut geworden, dass diverse Majorbands blass dagegen aussehen und ich mir nicht vorkomme, als hätte ich eine in Sachen Liveton ultranachbearbeitete DVD angeschaut. Mit der DVD fühle ich mich als Zuschauer aber mittendrin im Konzert. Alles richtig gemacht haben die Macher auch beim übersichtlichen Menü, wobei es die Setlisten und die einzeln anwählbaren Lieder gibt. Das I-Tüpfchelchen wäre vielleicht noch die Einblendung der Songtitel bei jedem Lied aber vielleicht kommt das beim nächsten Streich?

Als Bonus gibt es gut gefilmte, launige und recht promillehaltige bis kurzweilige Fan Statements und Anekdoten zu den beteiligten Bands, sowie ein gut gemachtes Bootleg Video vom Dragonsfire Track „Burning For Metal“ aus dem Jahre 2015 mit dem kurz danach im Januar 2016 verstorbenen Dragonsfire Sänger Thassilo Herbert. Eine schöne Hommage.

Wer das Ding nicht hat, hat was verpasst!

Fazit
Maßstäbe setzende Live-DVD von drei Bands im deutschen Metal Underground, sowas gab es noch nicht!
13
von 15
Hervorragend
"Ein Gitarrenriff sollte nie länger sein, als es dauert, eine Bierflasche zu köpfen.“ Lemmy Kilmister (Motörhead)