Sobibor (Blu-ray)

Titel

Sobibor (Blu-ray)

Produktion/Vertrieb

New KSM Cinema

Veröffentlichung

25.04.2019

Laufzeit

117:00 Minuten

Über das von den Nazis betriebene polnische Vernichtungslager Sobibor dürften die wenigsten etwas wissen, mir eingeschlossen, wäre da nicht bereits 1987 der Streifen „Flucht aus Sobibor“ mit Rutger Hauer und Alan Arkin in den Hauptrollen gewesen. Dieser nahm sich seinerzeit den realen Geschehnissen um den Gefangenenaufstand nebst dem folgenden Ausbruch an, den der russische Kriegsgefangene Alexander Petscherskij zusammen mit einigen Insassen plante und durchführte. Nun hat sich 2018 der russische Darsteller Konstantin Khabensky („Wächter der Nacht“) dazu entschlossen das Thema für sein Regiedebüt „Sobibor“ erneut aufzugreifen. Für die Hauptrolle engagierte er keinen geringeren als sich selbst für die Rolle des inhaftierten Petscherskij, sein Gegenspieler, Lagerleiter SS Kommandant Karl Frenzel, wird von Christopher Lambert verkörpert. Ehrlich gesagt erwartete ich erst einmal nicht wirklich viel, wurde aber definitiv überrascht von Khabenskys Arbeit, die auch als für die Kategorie ausländischer Film bei den Oscars eingereicht wurde (jedoch nicht nominiert).

Die Geschichte konzentriert sich auf die menschenunwürdigen Umstände im Lager, die Morde, die Gaskammern, die Folter und all die Gräueltaten welche an den jüdischen und jüdisch-russischen Insassen verübt wurden. Er nimmt sich neben diesen Szenen aber auch Zeit die Leute einzuführen, und es dauert auch eine ganze Ecke bis es dann schlussendlich zum Ausbruchsszenario kommt. Dabei versinkt „Sobibor“ keinesfalls in den Brutalitäten, so grafisch und hart diese auch dargestellt werden, obendrein verkommt er nicht zum glorifizierenden Actionfilm am Ende. Alles fügt sich gut zusammen, und gerade die Darstellung Lamberts als Frenzel möchte ich hervorheben, da ich diesem sowas heutzutage nicht mehr zugetraut hätte. Der größte Charakterdarsteller war er nie, dies ist ein Lichtblick in seinem Schaffen der letzten Jahre. Auch der Rest des Ensembles lässt kaum Wünsche offen, ebenso wie Ausstattung und Authentizität, die ich dem Film absolut unterstellen möchte. Was bleibt ist ein Film, der wie ein emotionaler Schlag in die Magengrube daherkommt, und in meinen Augen sicherlich mit das beste was zur Thematik rund um den WWII aus russischen Landen bisher so gekommen ist. Neben der deutschen Synchro ist der O-Ton zu empfehlen, da der Film in den jeweiligen Sprachen russisch, deutsch oder jiddisch gedreht wurde, so natürlich dann mit Untertiteln. Bild- und Tonqualität der blauen Scheibe sind gut, im Bonus gibt es Trailer und eine Bildergalerie.

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Fazit
Eindringlich, emotional, hart, kompromisslos - eine wahre Geschichte...
12
von 15
Edelstahl
Autor
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