LEMURIA – The Hysterical Hunt

Albumtitel

The Hysterical Hunt

Label/Vertrieb

Massacre Records / Soulfood

Veröffentlichung

06.07.2018

Laufzeit

41:54 Minuten

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Die belgischen LEMURIA liefern mit „The Hysterical Hunt“ ihr drittes Studioalbum ab. Neben Symphonic Black Metal, der arg an Cradle Of Filth und Konsorten erinnert, wird auch noch ein Konzept in Form einer alten französischen Geschichte aus dem 18. Jahrhundert dargeboten.

Auch wenn ich teilweise den Symphonic-Faktor für viel zu überbordend halte, so ist die Tatsache, dass hier eine Story erzählt wird, doch ein großes Plus, denn so erscheint manches Interlude in einem anderen Licht. Bei der Geschichte geht es um ein ein mystisches, wolfsähnliches Wesen, welches die Gegend um Gévaudan, eine Region in Gallien, auf Trab hielt und über 100 Opfer sein Eigen nennen durfte. Das wiederum erinnert ein wenig an den Film „Pakt der Wölfe“ aus dem Jahr 2001. Wie aber bereits erwähnt erinnert hier vieles an die symphonische Nymphetamine-Zeit der britischen Dani-Filth-Crew, die man als Vorbilder für das dritte Album LEMURIAS kaum verhehlen kann. Auch hier werden breitflächig Keyboards und Synthesizer bemüht, um Choräle, Streicher und eine Menge Bombast unter die Gitarren und den Gesang zu pumpen.

Allerdings verliert sich aus meiner Sicht dadurch viel zu sehr die Struktur, gerade im Mittelteil des Albums macht sich viel Langweile breit, doch so weit muss man gar nicht gehen. Bereits der Titeltrack als dritter Song versucht, in acht Minuten alles abzudecken. Von einem Erzähler über Blastbeats hin zu Chören und viel zu vielen weiteren Elementen. Das wirkt dann doch sehr gezwungen. Wobei man auf der anderen Seite zugestehen muss, dass es auch immer wieder Passagen gibt, die erstaunlich gut funktionieren und schöne Harmonien präsentieren – aber eben immer nur Stückwerk liefern. Ebenfalls positiv ist meines Erachtens der Gesang der Frau, deren Name leider nicht weiter vermerkt war, die aber ebenfalls in jedem zweiten Song ran darf.

Letztlich ging man aber hier wohl nach dem Gießkannenprinzip vor. Alles probieren und so viel wie möglich unterbringen, irgendwo werden schon ein paar Treffer dabei sein. Im Großen und Ganzen kann man das zwar so stehen lassen, auf eine Gesamtlänge von knapp über einer Stunde ist das aber zu wenig, wenn dafür immer wieder langatmige und überfordernde Stücke in Kauf genommen werden müssen. Wer einen guten Eindruck haben möchte, kann sich den Titeltrack mal vornehmen, dort bekommt man eine optimalen Querschnitt.

Fazit
Eine ganz solide Scheibe für Freunde des Symphonic Black Metals!
8
von 15
Durchschnittlich
Autor
Seit meiner Ausbildung in Kontakt mit myrev, seit meinem Studium als Rezensent dabei. Inzwischen Mädchen für Platten, die keiner machen will und der News-Bot. Sänger bei TORUS und zum Hass der Roadcrew großer Fußballfan der einzig wahren Borussia!