Reese Wynans & Friends-Sweet Release

Albumtitel

Sweet Release

Label/Vertrieb

Mascot Label Group/Rough Trade

Veröffentlichung

01.03.2019

Laufzeit

70:29 Minuten

Reese Wynans ist ein sehr verdienter und auch bekannter Keyboarder, der in seiner langen Karriere für das Who is Who der internationalen Rock-Szene gearbeitet hat. Schon in den Sechzigern bediente er die Tasten bei The Second Coming, der berühmten Blues Rock Gruppe mit Dickey Betts und Berry Oakley. Es ging weiter mit Prog-Rock in den 70er Jahren und der Band des ex-Deep Purple Sängers Rod Evans, Captain Beyond. Danach griffen noch viele Künstler auf seine Fähigkeiten an den Tasten zurück, stellvertretend nenne ich einfach mal John Mayall, Kevin Wayne Shepard, Buddy Guy und bis zu seinem Tod auch Stevie Ray Vaughan, der Reese Wynans nach eigenen Angaben am meisten prägte. In den letzten Jahren arbeitete er vornehmlich übrigens bei niemand Geringerem als Joe Bonamassa, sowohl im Studio als auch bei dessen Konzerten. Doch zu JB etwas später mehr…

Es hat also lange gedauert, bis es zu diesem ersten Soloalbum des Organisten und Keyboarders mit dem hübschen Titel „Sweet Release“ kam. Obwohl Soloalbum das vielschichtige und abwechslungsreiche Werk nicht genau trifft, denn es handelt sich vielmehr um ein All-Star Album, weil eine ganze Reihe von Gästen die Songs bereichern. Bei diesen war der Protagonist bei einigen zumindest am Songwriting beteiligt bzw. wie er selbst augenzwinkernd zugibt, gerne beteiligt gewesen oder hat sie oft live gespielt. Aber lassen wir solche Nebensächlichkeiten einfach mal beiseite, bei den Coversongs, alleine vier von Stevie Ray Vaughan, handelt es sich wenigstens um solche, die nicht allzu oft auf Platten anderer Mucker zu hören sind.

So, ich komme bei meinen Ausführungen jetzt wieder auf Joe Bonamassa zurück, der dieses Album für seinen Freund und Mitmusiker nicht nur möglich machte, sondern auch erstmalig auf dem Produzentenstuhl Platz nahm! Und scheinbar hat er sich von seinem eigenen Starproduzenten Kevin Shirley einiges abgeschaut, denn der Sound ist warm, druckvoll und wunderbar ausgewogen. Die Orgel-und Keyboard-Sounds sind dabei gar nicht mal allzu dominant, wenn auch ständig present und ergänzen sich wunderbar mit den Gitarren und anderen Instrumenten der beteiligten Musiker. Außerdem organisierte JB die, neben ihm selbst vielen Gäste, u.a. Sam Moore, Kevin Wayne Shepard, Vince Gill, Keb` Mo`, Josh Smith oder Warren Haynes. Bei so viel Starpower und Erfahrung erübrigt sich die Frage, ob da irgendwas schief gehen kann eigentlich von selbst, oder?

Und so reicht das kurzweilige Repertoire der dreizehn Stücke von vornehmlich Blues, über Soul und Rock bis hin zu großen Balladen (z.B. das wunderbare Titelstück). Ein Fest für die Ohren und für alle Rhythm` n Blues Enthusiasten absolute Pflicht. Hier noch für alle Interessierten die Songs mit den Original-Interpreten auf „Sweet Release“, das ich jedoch punktetechnisch, wie alle Cover-und All Star Alben nicht beurteilen möchte:

 

– Crossfire (Stevie Ray Vaughan)

– Say What (Stevie Ray Vaughan)

– That Driving Beat (Willie Mitchell)

– You`re Killing My Love (Otis Rush)

– Sweet Release (Boz Scaggs)

– Shape I`m In (The Band)

– Hard To Be (Stevie Ray Vaughan)

– Riviera Paradise (Stevie Ray Vaughan)

– Take The Time (Les Dudek)

– So Much Trouble ( Tampa Red)

– I`ve Got A Right To Be Blue (Otis Redding)

– Soul Island (The Meters)

– Blackbird (The Beatles)

Die Melodie muss stimmen!