Die Geiselnahme (Blu-ray)

Titel

Die Geiselnahme (Blu-ray)

Produktion/Vertrieb

Universum Film GmbH

Veröffentlichung

22.02.2019

Laufzeit

101:00 Minuten

Die US-amerikanische Autorin Ann Pratchett war mir bislang ebenso wenig ein Begriff, wie ihr mit Preisen ausgezeichneter Roman „Bel Canto“, der von der mehrmonatigen Geiselnahme der japanischen Botschaft in Lima 1996 inspiriert wurde. Dieses Werk nahm sich Paul Weitz („About a Boy“, „Reine Chefsache“) zur Brust, und adaptierte es für die Leinwand unter dem gleichen Titel, der auf Deutsch dann aber in „Die Geiselnahme“ abgewandelt wurde. Weitz führte auch selbst Regie, wie er es bereits zuvor in „Being Flynn“ oder „Mitternachtszirkus“ auch getan hat. Die Geschichte lässt aus, wo genau sie in Südamerika spielt. Der japanische Großindustrielle Hosokawa will im Land eine große Firma bauen, anlässlich seines Geburtstags wird natürlich eine Festlichkeit abgehalten. Nicht nur der Vizepräsident des Landes ist zu Gast, auch andere hochkarätige Leute und die amerikanische Starsopranistin Roxanne Crosse. Die Feierlichkeiten dauern jedoch nicht lange an, als Guerillas die Szenerie stürmen und die Gäste als Geiseln nehmen. Die Verhandlungen ziehen sich hin, Tage, Wochen ziehen ins Land. Nach und nach arrangieren sich Geiselnehmen und Geiseln miteinander…

Nun wirklich viel mehr kann man zu „Die Geiselnahme“ irgendwie nicht sagen. Die Story ergibt sich über die zwischenmenschlichen Beziehungen, welche die Zwangs-WG miteinander aufbaut. Wirkliche Bedrohung oder Gewalt kommt gefühlt hier nicht auf, was natürlich erst einmal verdutzt, da man angesichts des Titels und Inhalts vielleicht etwas ganz anderes erwartet. Alles in allem bleibt dadurch auch der Spannungsbogen ziemlich aus, und lediglich gegen Ende nimmt der Film noch etwas Fahrt auf. Augenmerk liegt hier aber eher auf dem Aspekt Menschlichkeit/Zwischenmenschlichkeit zwischen den Parteien vor Ort, oft auch mit dem Stockholm-Syndrom umschrieben. Darstellerisch sind mit Leuten wie Ken Watanabe, Julianne Moore, Christopher Lambert, Christopher Koch oder Ryo Kase durchaus fähige Leute an Bord, wobei die den Film für mich aber leider nicht aus der leidlich spannenden Misere holen. Für mich ist „Die Geiselnahme“ weder Fisch noch Fleisch. Zu wenig Thriller, zu wenig waschechtes Drama, zuviel Geplätscher. Schade, aber durchaus möglich, dass so etwas in Schriftform des Romans weit besser funktioniert. Zudem schätze ich Moore als Darstellerin sehr, aber als Opernsängerin passt sie einfach nicht ins Bild, und die Opernmusik spielt hier eine nicht untergeordnete Rolle. Bild und Ton der Blu-ray sind ordentlich, zwei kurze Featurettes finden sich im Bonusmaterial.

Fazit
Leider recht spannungsarm!
7
von 15
Zumutbar
Autor
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