Es wird an dieser Stelle endlich mal Zeit, eine Lanze für guten Blues aus Deutschland zu brechen. Alle reden ständig über Bonamassa, Johnny Lang, Aynsley Lister, King King oder auch die hübsche Dana Fuchs, um mal ein paar erfolgreiche, internationale Acts zu nennen. Aber es gibt auch bei uns eine ganze Reihe hervorragender Blues Rock Künstler bzw. –Bands wie Henrik Freischlader, Richie Arndt, Timo Gross oder die Blues Company. Diese Lieste ist natürlich nicht abschließend und technisch dann auch nicht viel oder gar nicht schlechter als die erfolgreicheren Künstler aus den USA oder Großbritannien. Wie war das mit dem Prophet in seinem eigenen Land gleich noch mal? Ein Thema, über das viel geschrieben werden könnte. Aus dem Süden Bayerns stammt jedenfalls die Gproject Blues Band, die sich um den Pianisten Michael „Staudi“ Staudenmeyer bildete. Ihr mittlerweile drittes Studioalbum heißt „When I` m Gone“ und bietet 10 selbstgeschriebene Songs sowie zwei Coversongs („Got My Mojo Working“ von Muddy Waters und den Junior Wells- Klassiker „Messin` With The Kid“). Dabei verfügen alle vier Musiker zudem über tolle Stimmen, was sich vor allem in den chorlastigen Stücken wie dem eröffnenden Titelstück richtig geil anhört. Der australische Gitarrist mit griechischen Wurzeln Leonidas Kyriakakos beherrscht sowohl die Slide-wie auch die Elektrische bzw. Akustische, was der Platte eine enorme Blues-spezifische, stilistische Bandbreite verschafft. Auch ertönt zwischendurch die typische Blues-Harp (z.B. „My Way Back Home“), so wie es sein muss und vom Publikum erwartet wird. Tanzbare Nummern wie „Ain`t Funny At All“ oder „Take Care Of Me“ sind genauso Bestandteil der zwölf Lieder wie wunderschöne, ergreifende Balladen wie „Someday Baby“ oder „I`m Done“. Man spürt mit jedem Ton, dass diese Gruppe perfekt eingespielt ist und sich dieser immer modern bleibenden Musikform nicht anbiedert, sondern den Blues mit Leib und Seele darbietet. Auch der warme, authentische Sound der Produktion passt sich diesem hohen Niveau an, es ist eine Freude die CD aus einer guten Anlage zu lauschen. Mit Augenzwinkern drehen sich einige der Texte mit dem Ableben (z.B. „Hell`s Back Door“), was auch schon am Coverartwork zu erkennen ist. Wer dem Blues also zugeneigt ist, der sollte sich dieser meiner Empfehlung durchaus hingeben, denn es lohnt sich! Als „Zugabe“ gibt es mit „Out Take“ einen lustigen Ausschnitt aus den Studioarbeiten zu hören.
GProject Blues Band
Fazit
Hochklassiger Blues kann auch aus Deutschland kommen!