Der beliebteste Musiker in vielen Magazinpolls ist seit Jahren oft Ian „Lemmy“ Kilmister, Bassist und Kopf von der britischen Metalinstitution Motörhead! In „White Line Fever“ schreibt Lemmy über sein Leben und die Karriere von Motörhead. Der fast 60 Jahre alte in Amerika lebende Brite hat in seinen Memoiren genau den trockenen Sarkasmus und schwarzen Humor wie man ihn vom TV und Interviews kennt. Das Buch ist recht informativ geschrieben, wobei man auch merkt, dass Lemmy natürlich kein Profi ist und oft abschweift, was er dann auch wieder mit Sätzen wie „ich schweife wieder ab“ oder „mehr dazu später“ gerne zugibt. Der Anfang der Karriere spielt in den Sechzigern und viele Bands und Musiker aus England kennt man heute einfach nicht mehr, so wird die Sache etwas zäh, was aber aufgrund der Kürze des Buches zu verzeihen ist. Lemmy kommt immer ehrlich herüber, er versucht nichts zu beschönigen, sagt seine Meinung über die Menschen frei heraus und hat echt einiges erlebt, wovon manches etwas zu kurz abgehandelt wurde, so dass ein flotter Leser das Buch locker in einem Tag durch hat! Dafür bekommt der Fan aber kurze Anekdoten über viele Touren mit Bands wie Ozzy, Alice Cooper, Girlschool oder Metallica zu lesen. Auch die Musiker von Motörhead werden aus Lemmy Sicht beschrieben. Aufgelockert wird das Geschriebene noch von Familien- Band- und Livefotos, die man so nicht überall zu sehen bekommt. Das einzig negative ist der stolze Preis von 20 Euro, der auch wegen des kleine Verlages und der Hochglanzfotos vielleicht so ausgefallen ist.Fazit: Für die vielen Motörhead und Lemmy Fans ist „White Line Fever“ absolute Pflicht!