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Billing |
THERAPY?. RICKY WARWICK, SIXXXTEN |
Ort |
Hamburg, Hafenklang |
Datum |
01.12.2009 |
Autor |
Marc Schallmaier |
>> Als E-Mail versenden |
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An diesem sehr kalten Novemberabend fand im Hafenklang in Hamburg ein Konzert statt mit illustrer Besetzung. Doch dazu später mehr. Die Örtlichkeit war mit 200 Leuten in der Spitze mehr als gut gefüllt und machte seinem Ruf als Lärmbude Nummer 1 unter Hamburgs kleinen Clubs einmal mehr alle Ehre. Ein Glück hatte ich Ohrstöpsel dabei, das laute Rauschen in den Ohren in den Folgetagen wäre wohl noch das kleinste Übel gewesen. Allerdings, und dass muss man auch sagen, kann man derartig notwendiges Material auch für lau am Tresen bekommen, was wiederum ein feiner Zug ist.
Eröffnet wurde der Abend um zehn vor Neun von der norddeutschen Kombination SIXXXTEN, die mich auf CD nur halbwegs überzeugen konnten. Grund hierfür waren die etwas aufgesetzt wirkenden Texte. Da diese bei einer Live Darbietung aber nur eine untergeordnete Rolle spielen, konnte man sich voll auf den Schweinerock konzentrieren, der dort von der Bühne abgefeuert wurde. Die Jungs lieferten einen ordentlichen Set ab, auch wenn sich nur eine handvoll Leute vor der Bühne einfanden, um den Jungs um Gitarrist und Sänger Sixten den gebührenden Beifall zu spenden. Der Auftritt verlief ohne weitere Aufregung, die Band spielte ihre Songs wie "Hi-Skool of Hamburg", "Dead Man Walking" oder "In Love With A Cop" routiniert runter und nutze den kleinen Raum auf der Bühne doch recht ausgiebig. Eine gute halbe Stunde später war dann auch schon Feierabend.
Etwa 15 Minuten später war dann RICKY WARWICK angesagt. Zugegeben, viel wusste ich nicht von dem Mann, außer dass er einmal eine Kapelle namens "The Almighty" hatte. Etwas irritiert war ich dann aber doch, als die Bühne nahezu komplett geräumt und lediglich ein kleiner Soundcheck für eine Akustik Gitarre gemacht wurde, bin ich doch davon ausgegangen, dass RICKY WARWICK mit ein paar Kollegen amtliche Rock Songs von den Brettern feuern würde. Kurze Zeit später wusste dann auch ich Bescheid : RICKY WARWICK stand tatsächlich solo auf der Bühne, nur mit seiner Gitarre bewaffnet um in bester Johnny Cash Manier seine neueste CD vorzustellen. Diese enthält auch nur Lieder, die auf diese Art und Weise entstanden und eingespielt wurden. Zwischendurch gab es noch zwei Cover, "Ace of Spades" und "Ring of Fire". Beide Lieder hoben die Stimmung unter den Zuhörer auch deutlich an, denn man muss ehrlich gestehen und sagen, dass sonst der Auftritt etwas langweilig geworden wäre. RICKY WARWICK ist zwar ein guter Musiker und auch seine Qualitäten als Frontmann sind unbestritten, aber die Musik an sich ist dann doch eher was zum reinen zuhören, als einen warten Mob an zu heizen. Mit dem mehrfachen Hinweis darauf, dass am Merchandise Stand seine neue CD "Belfast Confetti" zu kaufen sei, verließ er dann unter angebrachtem Applaus und 40 Minuten die Bühne.
Nach einer für meinen Geschmack zu langen Pause, in der endlos am Bass Sound rumgefriemelt wurde und das Hafenklang die wartenden Zuschauer erst mit Free Jazz und anschließend mit Dorf Disko ähnlicher Techno Musik zudröhnte, kamen dann Therapy? auf die Bühne. Himmel Hilf, der Sänger und Gitarrist Andy Cairns hatte sich wohl alles in die Futterluke gestellt, was er in die Finger bekam ! So lautete zumindest der einhellige Tenor unter den Zuschauern. Das entpuppte sich aber schnell als Irrglaube, denn er absolvierte das Konzert nicht nur ohne Fehler und ohne zu taumeln, sondern es war die reine Spielfreude, die ihm und seine beiden Mitstreitern Michael McKeegan am Bass und Neil Cooper am Schlagzeug ins Gesicht geschrieben stand. Das ist halt der Vorteil, wenn man nach langen Zeit mal wieder auf Tour geht und dann in einem kleinen Club spielt : Man kann sich sicher sein, dass da nur beinharte Fans stehen, die jede Zeile mitsingen und die Hits ohne Ende abfeiern.
Und davon tischten uns THERAPY an diesem Abend jede Menge auf: "Die Laughing", "Nowhere", "Diane", "Isolation" und so weiter, die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Die beiden Herren mit den Klampfen waren wie Sprungfedern auf der Bühne unterwegs, animierten die Fans immer mal wieder mit lustigen Ansagen und heizten den Moshpit vor der Bühne immer wieder an.
Apropos Moshpit : Plötzlich und unerwartet tauchte hier Ricky Warwick als Crowdsurfer auf!! Ob er das gesamte Konzert inmitten der THERAPY? Fans verbrachte, konnte ich von meinem Standpunkt leider nicht sehen, trotzdem eine Geste, die im hoch anzurechnen ist, denn nicht jede Vorband unterstützt die Hauptgruppe mit derartigem Enthusiasmus.
Auch wenn Therapy? nicht wirklich verschwunden waren in den letzten Jahren, so waren Auftritte eher rar gesät, und die letzten Alben konnten nicht an die großen Erfolge in den 90er Jahren anknüpfen. Dass merkte man auch an den beiden neuen Nummern, die vom diesjährigen Mini-Album "Crooked Timber" gespielt wurden. Das hat nun wirklich nichts mehr mit den früheren Liedern gemein, und erinnerte eher an schlechte Songs von Korn als an die bereits oben genannten Granaten. Prompt hielten sich dann auch die Reaktionen der Zuschauer arg in Grenzen. Das war dann aber auch der einzige negative Aspekt eines tollen Abends. Fans und Band gingen nach 90 Minuten von der Bühne und es gab nur lachende Gesichter zu sehen. Hoffen wir, dass Therapy? sich möglichst bald an ihre musikalischen Wurzeln erinnern und dementsprechende Songs raushauen werden. Die alten und dann auch neue Fans würden es ihnen danken. |
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