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Ein Zeichen für die Völkerverständigung und wie die Musik dazu beitragen kann. Ein ukrainischer und ein russischer Musiker, die zusammen bereits ihre zweite LP mit dem Titel "Who Cares What Music Is Playing In My Headphones?" veröffentlichen. Die Rede ist von DAN DEAGH WEALCAN, deren Namen ich allerdings noch nie gehört habe. Ich habe ja jederzeit ein offenes Ohr für experimentelle und ausgefallene Musik und lasse mich da auch gern in den härteren Sektoren von Innovationen begeistern. Das Duo von DAN DEAGH WEALCAN macht es dem Zuhörer jedoch auf keinen Fall leicht. Der Stil reicht von Post-Rock über Industrial hin zu Progressive Rock mit vielen elektronischen Einspielern. Schon das Intro "Anamorphic Widesound" zeigt all diese Facetten und pendelt dabei zwischen Kirmesmucke und ausgefallenem schnellen Drum'n'bass, unterstützt von einer E-Gitarre. Mit dem folgenden Opener "Dogs In A Box" groovt es sich aber etwas ein und es zeigt sich ein Stück weit, wohin die Reise geht. Experimenteller Rock steht hier ganz groß auf den osteuropäischen Fahnen. Die Arbeitsteilung des Duos sieht dabei ein wenig ungerecht aus. Während Mikhail A. Repp so ziemlich alles übernimmt, von den Keyboards übers Programmieren bis hin zum Sechssaiter, ist Eugene "Iowa" Zoidze-Mishchenko lediglich für den Gesang und die Lyrics zuständig. Erstaunlich ist, wie sehr Eugene's Stimme in manchen Momenten dem Organ von Cory Brandan Putman gleicht. Putman seinerseits ist Frontmann der amerikanischen Norma Jean und es ist wirklich krass, wie ähnlich das teilweise ist. Darüberhinaus kann Eugene aber auch noch singen, was der ganzen Nummer nicht abträglich ist. Ebenfalls auffällig ist die Tatsache, dass alle Songs knapp über drei Minuten Länge haben, das Stück "Easy Way - Long Way" an dritter Stelle jedoch einfach mal die Neun-Minuten-Grenze überspringt. Ansonsten ist wirklich vieles auf "Who Cares What Music Is Playing In My Headphones?" so, wie man es erwarten würde, sofern man denn vor dem ersten Durchlauf mal das Infoblatt zur Hand nehmen würde: Neun komplett unterschiedliche Tracks, die sich an keinerlei Konzept halten. Das sorgt hier und dort für einige nette Überraschungsmomente, die man so vielleicht nicht erwartet hätte, andererseits gibt es dort auch einfach echt anstrengende Passagen wie die beiden Lieder "Neutral Moresnet" und "What Was That". Alles in Allem ein durchwachsenes Potpourri, das schwer verdaulich ist und kaum Anklang in der breiten Masse finden dürfte. Wer Bock auf außergewöhnliche und eigenwillige Mucke mit elektronischen Spielereien hat, ist hier sicher gut aufgehoben. Wem aber schon ein Keyboard allein zuviel ist, sollte hier schleunigst Abstand von nehmen. |
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