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24. April 2018 - Uhr
 
Die Kolumne

EUROPE - War Of Kings
Band EUROPE
Albumtitel War Of Kings
Label/Vertrieb UDR Music
Homepage www.europetheband.com
Alternative URL www.facebook.com/europetheband
Veröffentlichung 06.03.2015
Laufzeit 49:04 Minuten
Autor Thorsten Schwalbach
Bewertung 13 von 15 Punkten
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EUROPE sind mit ihrer Reunion 2004 definitiv "erwachsen" geworden. Dabei ist die Band aber niemals stehengeblieben sondern hat sich mit jedem Album noch ein Stückchen mehr in Richtung bluesbeeinflusstem klassischem Hard Rock entwickelt. Diesen Weg gehen die Jungs auch auf ihrem neuen Anfang März veröffentlichtem Werk "War Of Kings" konsequent weiter und stehen dem Sound von Bands wie DEEP PURPLE, LED ZEPPELIN oder BLACK SABBATH so nah wie selten zuvor. Aber irgendwie hinkt diese allgemein verbreitete Meinung, denn auch auf den Alben der 80er - / 90er - Jahre gibt es neben den bekannten Stücken noch jede Menge starke Hard Rock - Songs unterschiedlicher Stilfärbungen zu entdecken, was leider immer ein wenig unterschlagen wird. Mit ihrer aktuellen Entwicklung gehen EUROPE also eigentlich nur den Weg weiter den sie schon zu ihren damaligen "Hochzeiten" eingeschlagen haben.

Mit dem rockig - bluesigem Titeltrack startet das neue Album eingängig und ein wenig düster - atmosphärisch. Der Song erinnert dezent an BLACK SABBATH, wozu der etwas tiefere Gesang von Joey Tempest hervorragend passt. Der Chorus setzt sich nach mehrmaligem Hören intensiv fest und John Norum glänzt mit einem gefühlvollen Solo, das er mit schnellen Läufen zusätzlich aufwertet. Danach wird es in "Hole In My Pocket" ein wenig schneller und härter. John leitet den Song mit einem coolen Wah - Riff ein, das sich auf dem Fundament Mic Michaelis prägnanter Keyboards durch den Song zieht. Überhaupt fällt auf wie präzise EUROPE auf den neuen Songs zusammenspielen. Jeder bringt sich absolut songdienlich ein und versucht nicht sein Instrument in den Vordergrund zu drängen wodurch ein sehr harmonisches Gesamtbild der gesamten Bandleistung entsteht. Das langsame "The Second Day" verbindet cool die Atmosphäre von "Kashmir" mit dem Feeling von "Perfect Strangers", wozu das an Ritchie Blackmore erinnernde Gitarrensolo hervorragend passt. Im Midtemposong "California 405", in dem Joey etwas höher singt, erinnert die prägnante Orgel an DEEP PURPLE und das schnellere rockige eingängige "Days Of Rock 'N' Roll" wurde hörbar von UFO beeinflusst ohne billig "abzukupfern". "Rainbow Bridge" mit seinen orientalischen Melodien flirtet mit RAINBOW, "Angels (With Broken Hearts)" ist deutlich bluesbeeinflusst mit ultragefühlvollen Gitarrenlicks und in "Light It Up" treten EUROPE das Gaspedal nochmal durch. Warum das sehnsuchtsvolle an Gary Moores "The Loner" erinnernde Instrumental "Vasastan" nur als Bonustrack der Limited Edition verwendet wurde wissen wohl nur EUROPE selbst. Hier lohnt definitiv das Digipak.

Mit "War Of Kings" haben EUROPE ein nahezu perfektes abwechslungsreiches sehr gefühlsbetontes Hard Rock - Album eingespielt, auf dem sie würdevoll und angemessen in wirklich starken Songs dem Sound ihrer Helden Tribut zollen. Und wenn das Album nicht direkt "zündet": keine Angst, es wächst mit jedem Hören und brauchte auch bei mir einige Durchläufe um seine Wirkung zu entfalten. Aber diese Geduld lohnt sich wirklich. Für Freunde von melodischem Hard Rock oder auch etwas härterem Classic Rock eine klare Kaufempfehlung.
   
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