Navigation
                
19. April 2018 - Uhr
 
Die Kolumne

JOE BONAMASSA - Different Shades Of Blue
Band JOE BONAMASSA
Albumtitel Different Shades Of Blue
Label/Vertrieb Provogue Records/Rough Trade
Homepage www.jbonamassa.com
Veröffentlichung 19.09.2014
Laufzeit 48:25 Minuten
Autor Peter Hollecker
Bewertung 12 von 15 Punkten
>> Als E-Mail versenden
Die neue Studio CD von Joe Bonamassa ist wirklich gut, so weit schon mal vorweg. Wer anderes erwartete, der hat die Qualitäten des einstigen Gitarren Wunderkindes immer noch nicht erkannt oder geglaubt, dass der smarte US-Amerikaner bisher zu Unrecht gehypt wurde bzw. Glück hatte. Nichts davon ist wahr. Okay, wenn man ihm etwas vorhalten mag, dann vielleicht dass er in den letzten Jahren ZU present war und einigen mit seiner Vielzahl an (Live-) Veröffentlichungen schon langsam auf den Zylinder ging! Die Gefahr einer frühen Abnutzung war durchaus vorhanden, doch mit dem Ausstieg bei der Black Country Communion hat er diese selbst mit abgewendet. Ach ja, die Eintrittspreise zu seinen Konzerten erreichen auch langsam die Schmerzgrenze, doch dafür sind auch andere mit verantwortlich. Als Musiker bleibt der 37-Jährige indes unantastbar.
Dafür spricht auch "Different Shades Of Blue", welches in seiner Karriere (wieder mal) ein Novum darstellt. Denn erstmals hat JB keine Coversongs anderer Musiker eingespielt, alle elf Stücke auf der mir vorliegenden Standard-Version sind Eigenkompositionen. Eingeleitet mit dem kurzen Intro "Hey Baby (New Rising Sun)", das stark in Richtung Jimmi Hendrix schielt gelang dem Meister eine Scheibe, die nur selten den Kommerz bedient, dafür meistens vor Abwechslung gemäß dem Titel und Spielwitz strotzt. Egal ob erdiger Bluesrock, der sogar mit Hammond Orgel aufgebrezelt sein kann wie "Oh Beautiful" oder ein mit funkiger Bläsersektion bestücktem "Love Ain`t A Love Song", immer klingt das unverkennbar nach dem Meister selbst. Und "I Gave Up Everything For You, 'Cept The Blues", ein staubtrockener und mit Honky Tonk Piano verdelter Boogie Woogie Blues, versprüht jede Menge gute Laune. Logisch ist zwischendrin auch mal Platz für Balladen, mit "Never Give All Your Heart" und dem Rausschmeißer "So, What Would I Do" sind mal wieder zwei besonders schöne zu hören.
Doch keine Bonamassa Platte ohne Ausreißer nach oben, hier ist es der Titelsong, ein wunderschöner "Tränen in die Augen-Treiber", der es fast mit meinem JB-Lieblingssong aller Zeiten "Driving Towards The Daylight" aufnehmen kann! Und so wundere ich mich beim Hören über die Abgeklärtheit bei den Kompositionen und darüber, wie selbstverständlich hochklassig das ganze klingt. Natürlich sorgte Haus-und Hofproduzent Kevin Shirley erneut dafür, dass sich der Sound dem hohen Niveau anpasst, oder ist es umgekehrt? Und natürlich möchte ich die an dieser Scheibe beteiligten, ebenfalls hochklassigen zahlreichen Studiomusiker nicht unerwähnt lassen. Wer sich für deren Namen interessiert, kann diese im Booklet nachlesen.
   
<< vorheriges Review
FISH - A Feast Of Consequences
nächstes Review >>
ZODIAC - Sonic Child


 Weitere Artikel mit/über JOE BONAMASSA:

Zufällige Reviews