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Sieht man sonst immer nur Bilder von fröhlichen Iren, Kobolden mit Goldtöpfen unter dem Arm und Whiskey trinkenden alten Männern in Kerrygold Werbung, treten COLDWAR den Beweis an, dass in Irland nicht immer alles im grünen Bereich sein muss. Mit ihrem bereits fünften Album namens "Pantheist" zeigen die fünf Herren, dass man auch ziemlich wütend sein kann auf der Insel. Was bei diesem aggressiven Mix schnell ins Ohr sticht, ist der nicht alltägliche Gesang und die stampfenden Rhythmen, die der Scheibe ihren harten Charakter verpassen. Beides in der Kombination erinnert durch seine verschrobene Art und Weise einerseits an die neuseeländischen Psycroptic, die ähnlich unkonventionell an den Gesang herangehen, andererseits an die Franzosen von Gojira, die ähnlich markante stampfende Rhythmen gebrauchen. Allerdings klingt das im Gegensatz zu den beiden anderen Kapellen weitaus destruktiver. Während bei Gojira wie auch Psycroptic der Fokus auf dem System liegt, reißen COLDWAR das System hier aufgrund einer gewissen Kompromisslosigkeit eher in Stücke. In den entscheidenden Momenten ziehen die Iren nicht etwa zurück und geben dir eine kurze Verschnaufpause, nein, es wird einfach mit Groove- und Death-ähnlichen Passagen weitergeprügelt, oder man haut auf die Riffs noch ein Solo mit drauf. Das bedeutet aber nicht, dass "Pantheist" ein schnelles oder kurzweiliges Vergnügen darstellt, denn die Songs fallen bis auf eine Ausnahme nie unter die Grenze von fünf Minuten. Meist sind sie sogar deutlich länger, folgen dabei aber kaum mal einer bestimmten Dramaturgie, oder andersherum, die Dramaturgie ist meist nur schwer nachzuvollziehen. So fallen COLDWAR mit "Pantheist" ganz klar in das Raster der Truppen, die definitiv keinen Kiddie-Punk und Popper-Metal spielen, sondern Musik für Erwachsene machen. Das mag arrogant klingen, unter genau diese Spielart lassen sich aber eben auch Mannschaften wie Lakei, Celeste, Gojira und ähnliche fassen. Auf deren Liveshows sind kaum Teenies anzutreffen, was Gründe haben mag. Bei COLDWAR dürfte dies ähnlich sein, merkt man der Musik doch absolut an, dass sich hier niemand anbiedert oder um irgendetwas schert. So wird das Konzept schließlich auch mit knallharter Überzeugung durchgezogen. Kann man so machen. |
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