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Dass Black Metal Alben von Solokünstlern erschaffen werden, ist ja überhaupt nichts Neues mehr. Dass es aber auch ohne den Avantgarde Anspruch geht, beweist der italienische Musiker Hartagga hier mit seiner Debüt EP "Black Metal Unbound" seines Soloprojekts "Ogen". Für die Traditionalisten unter den Black Metal Fans dürfte dieses Album schwerer zu verdauen sein, da die Produktion richtig gut ist. Die Gitarren, der Schlagzeug Sound und auch der Gesang sind fett abgemischt. Zudem ist die Scheibe sehr melodisch und weist eine große Bandbreite an verschiedenen Stilmitteln auf. Es wird nicht einfach nur herzzerreißend durch die Platte gekreischt, nein, Hartagga weiß auch seine Gesangsstimme sehr gut einzusetzen. Zudem kommt man hier fast gänzlich ohne diverse Synthesizer Effekte aus um Atmosphäre zu erzeugen. Im Intro des erstens Tracks wird zwar ein Rauschen, was wohl zunehmenden pfeifenden Wind darstellen soll, benutzt, um in die Platte zu starten, aber das war es dann auch schon mit plakativen Effekten. Danach wird ziemlich große musikalische Kunst präsentiert. Mit zunehmender Spieldauer bekommt das Ganze immer mehr Tiefe und spätestens ab dem zweiten Track, "Black Tusk Retaliation" merkt man, das man es hier mit einem wirklich guten Musiker zu tun hat. Die Gesangsstimme sowie das Riffing und die Geschwindigkeit des Schlagzeugs passen einfach wie die Faust aufs Auge. Bei "Crest Of The Forgotten" wird man zeitweise an ein altes Opeth Riff erinnert, was aber auch keinesfalls als Rip-off zu verstehen ist, sondern eher an die technische Fertigkeit Hartaggas appelliert. Das ausklingende Gitarrenspiel am Ende der Platte bietet einen würdigen Abschluss und rundet den tollen Gesamteindruck ab. Mit dem pfeifenden Wind auch am Ende schließt sich sogar der plakative Kreis. Als kleines Bonbon konnte man als Gastmusiker den Sänger der australischen Melodic Death Metal Band Be'lakor gewinnen. Bleibt am Ende nur zu bedauern, das "Black Metal Unbound" nur eine EP ist und der Spaß nach 5 Songs schon wieder ein Ende hat. |
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